Die Zahl der Menschen, die als Freelancer tätig sind, steigt kontinuierlich an. Typischerweise arbeiten Berufstätige, deren jeweiliger Beruf zu den sogenannten Katalogberufen gehört, freiberuflich – also Ärzte, Steuerberater, Anwälte, usw.
Jedoch interessieren sich immer mehr Architekten, Ingenieure, Journalisten, Künstler und weitere solcher Berufsgruppen für die freiberufliche Ausübung ihrer Tätigkeit.
Im Folgenden werden die Vor- und Nachteile der Tätigkeit als Freelancer aufgeführt.
1. Vorteil: Die Unabhängigkeit
Freelancer sind nicht an die Strukturen eines Angestelltenverhältnisses gebunden und sind so zum Großteil unabhängig. Man kann sich durch seine Selbstständigkeit gewissermaßen selbst verwirklichen – zumindest sehen das viele Menschen als eine solche Möglichkeit. Man kann durch freiberufliches Arbeiten den Stress mit seinen Vorgesetzten und Kollegen hinter sich lassen und das tun, was Herzenssache für einen ist.
2. Vorteil: Die Freiheit
Einer der bekanntesten Vorteile ist das höhere Maß an Freiheit , welches Freelancer im Gegensatz zu festen Angestellten genießen. Freelancer können selbst entscheiden, wann sie ihre Arbeit erledigen wollen, sprich: Leute, die früh aufstehen, können also bereits morgens früh mit der Arbeit beginnen, während Langschläfer später am Tag arbeiten können. Diese Freiheit bei der Einteilung der Arbeitszeit ist gesünder und bringt eine erhöhte Effizienz mit sich. Darüber hinaus verfügen Freelancer auch über Freiheit im Bezug auf die Wahl ihrer Projekte – natürlich eher, wenn die Auftragslage gut ist.
Hinsichtlich der Prioritätensetzung genießen Freelancer ebenfalls eine gewisse Freiheit. Dazu können Freelancer selbst auswählen, von wo aus sie arbeiten wollen. Typische Optionen sind natürlich das Arbeiten im eigenen Zuhause oder einem Coworking Space, aber auch irgendwo außerhalb Deutschlands, wie z. B. auf Lanzarote. Natürlich können Freelancer nicht ganz frei entscheiden, wo sie sich befinden, da man bei der Zusammenarbeit mit Kunden, die regelmäßige Meetings wünschen und diese lieber persönlich durchführen wollen – anstatt beispielsweise über Skype – dem Wunsch des Kunden nachkommen muss.
3. Vorteil: Ein höheres Einkommen
Freelancer können bei gut laufender Akquise oft mehr verdienen als gewöhnliche Angestellte. Wenn die Auftragslage gut ist, so haben Freelancer sogar die Wahl, unprofitable Angebote abzulehnen. Den eigenen Stundenlohn legt ein Freelancer selbst fest, aber muss dabei beachten, dass der Stundenlohn nicht zu hoch kalkuliert wird. Zudem muss bedacht werden, dass Freelancer mit höheren Ausgaben konfrontiert sind als feste Angestellte. Die Ausgaben müssen natürlich gedeckt werden und so sollte man dies beim Festlegen des eigenen Stundensatzes berücksichtigen.
4. Vorteil: Keine großen Hindernisse
Wenn man seine Tätigkeit als Freelancer aufnehmen möchte, dann sind oftmals relativ geringe Anfangsinvestitionen ein Vorteil. Ein Freelancer kann von Homeoffice profitieren und muss so zuerst keine additionalen Bürokosten, da oftmals nur ein Computer mit der passenden Software benötigt wird, was für gewöhnlich bereits vorhanden ist. Dies ist natürlich anders, wenn man beispielsweise als Anwalt ein repräsentatives Büro oder als Arzt eine Arztpraxis ausstatten muss.
1. Nachteil: Ein sehr hoher zeitlicher Aufwand
Gewöhnlicherweise ist ein Freelancer mit einer höheren Arbeitszeit als ein Angestellter konfrontiert. Dies ist insbesondere bei Phasen, die von Hektik geprägt sind, der Fall – also beispielsweise, wenn ein Projekt abgeschlossen werden muss. In solchen Phasen verfügt man als Freelancer über noch viel weniger Freizeit – sowohl am Feierabend, als auch am Wochenende. Angestellte können im Gegensatz zu Freelancern oft nach Ablauf ihrer Arbeitszeit nach Hause kehren. Freelancer müssen jedoch ihre Projekte fristgerecht beenden, was bedeutet, dass die Uhrzeit dabei egal ist und sie manchmal auch zu später Stunde an den Projekten arbeiten. Und selbst wenn keine Projekte zur Abendstunde anstehen, so müssen Freelancer die Zeit nutzen, um ihr Netzwerk, welches nun mal die Basis für ihren Erfolg darstellt, zu expandieren und an Networking-Events teilzunehmen.
2. Nachteil: Die Vorsorge ist Privatsache
Besonders attraktiv ist die Kooperation mit Freelancern für Unternehmen deswegen, weil die Freelancer nicht der Sozialversicherungspflicht unterliegen. Der Freelancer ist selbst für die entsprechende Vorsorge zuständig, nicht der Auftraggeber. Das heißt, dass der Freelancer sich selbst um seine Kranken-, Pflege- und Sozialversicherung kümmern muss. Dasselbe gilt bei der Altersvorsorge. Darüber hinaus sind Freiberufler selbst dafür zuständig, zu prüfen, ob eine zusätzliche Arbeitsunfähigkeitsversicherung oder eine Versicherung gegen potenzielle Schadenersatzansprüche vonnöten ist.
3. Nachteil: Allein bei Krankheit, kein Urlaubsanspruch
Ein weiterer Nachteil ist, dass Freelancer nicht von denselben Vorteilen wie feste Angestellte profitieren können. Dies ist zum Beispiel im Hinblick auf die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall der Fall: Ein Freelancer kann sich bei Krankheit nicht darauf verlassen, ein fester Angestellter schon. Darüber hinaus sind bezahlte Urlaubstage und selbstverständlich Urlaubs- oder Weihnachtsgeld für einen Freelancer Fremdwörter. Ebenso müssen sich Freelancer im Gegensatz zu festen Angestellten selbst um ihre Weiterbildung kümmern.
4. Nachteil: Das unternehmerische Risiko
Als Freelancer genießt man einige Freiheiten, die ein Angestellter nicht hat. Jedoch ist mit einer freiberuflichen Tätigkeit auch ein gewisses Risiko verbunden, was bei der festen Anstellung nicht der Fall ist, denn als fester Angestellter muss man sich nicht darüber Gedanken machen, ob man ausreichend Aufträge im Laufe der nächsten Monate ergattern kann – als Freelancer schon. Freelancer sind nämlich nicht durch einen Kündigungsschutz abgesichert und sind darüber hinaus mit einem finanziellen Risiko konfrontiert. Dies ist der Fall, da zwischen dem Anfang eines Auftrages und dem Zeitpunkt, zu dem die Rechnung beglichen wird, Monate liegen können. Ergo muss zur Überbrückung notfalls das eigene Vermögen herangezogen werden.
5. Nachteil: Ein ziemlich einsamer Arbeitsalltag
Als Freelancer, der von Homeoffice Gebrauch macht, ist man während seines Arbeitstages hauptsächlich alleine und kann deshalb nicht einfach zwischendurch mit seinen Kollegen konversieren und einen Kaffee trinken. Dies kann dazu führen, dass man vereinsamt. Dies hat dann wiederum einen negativen Effekt auf das Netzwerk des jeweiligen Freelancers, von dem sein Erfolg letztlich abhängt. Um sich mit anderen Selbstständigen und möglicher Klientel auszutauschen, ist es nötig, dass sich zu Hause arbeitende Freelancer aktiv darum kümmern. Eine Möglichkeit, sich wieder mit anderen Leuten in Verbindung zu setzen, stellt das Mieten eines Schreibtisches in einem Coworking Space dar, schließlich ist so der Austausch mit anderen quasi garantiert.